Hinweise zum ESG6 (PSA Konzern)

Heute nochmal ein paar Hinweise rund um das ESG6…

Die beste Wartung und Einstellung der Schalthydraulik (ESG6) nützt wenig, wenn der verursachende Fehler im Bereich der Motorsteuerung liegt. Leider kann man dies aber erst nach der Einstellung feststellen, da selten in der ECU oder TCU entsprechende Fehler hinterlegt sind.

Hauptsächlich ist, wenn die „Kur“ nicht 100% erfolgreich war, eine Abweichung zwischen SOLL Drehmoment (von der TCU gefordert) und IST Drehmoment (von der ECU geliefert) zu erkennen. Logischerweise führt dies ebenso zum ruckeln wie auch eine fehlerhafte Einstellung der ESG6.

Man kann aber nach korrekter Einstellung etc. eine definitive Aussage treffen. Was eine weitere Fehlersuche enorm erleichtert, wenn man das ESG6 z.B. vollkommen ausschließen kann.

Bei den Dieselmodellen ist meist das AGR/EGR Ventil der Verursacher. (4% und mehr geöffnet obwohl es zu 100% geschlossen sein müsste…)
Ebenso eine massiv verrußte Ansaugbrücke ist eine Folge dessen.

Bei den Benzinermodellen liegt es am LMM (Luftmassenmesser), Lambdasonden, Motortemperatursensor, Ansauglufttemperatursensor usw. usw.
Ebenso sind die Motorsteuerung (ECU) oft nicht genau an die Getriebesteuerung (TCU) gekoppelt. Hier hilft ein Reset der Selbstadaption, sowohl in der ECU wie folgend auch in der TCU.

Ebenso können wir keinen Kupplungsbelag herbei „zaubern“, wenn keiner mehr da ist.
Nur merkt man dies eben erst zu 100% wenn die Kupplung richtig positioniert ist.
Dann hilft nur der Austausch. Hier sind besonders die 2.0 HDi Diesel anfällig, wenn diese zulange mit völlig fehlerhafter Kupplungseinstellung gefahren wurden.

Die Kupplung muß bei jeder Wartung nachgestellt werden! Ebenso das Hydrauliköl der Schaltung (ESG6) getauscht werden. Die Empfehlung liegt hier bei „Alle 2 Jahre oder 20Tkm“ je nachdem was zuerst eintritt.
Wie schon oft gesagt, in die Schaltung gehört NUR „Zentralhydrauliköl vollsynth.“
Wir empfehlen Liqui Moly (LM1127).
Ebenso muß die Schaltung (spätestens) bei jeder Wartung neu kalibriert werden.

Das eigentliche Getrieböl sollte alle 60Tkm getauscht werden oder 6 Jahre.
Hier empfehlen wir ein „Hochleistungsgetriebeöl“ nach SAE75W-90 API GL5

Die Herstellerangaben „Lebenszeitfüllung“ sind völliger Unsinn!

Der nächste „Kupplungskiller“ ist die elektronische Parkbremse. Diese sollte manuell ausgeschalten werden bevor man losfährt. Diese hält, bei der automatischen Funktion, die Kupplung viel zu lang am Schleifpunkt.

Ebenso, bei vielen Kunden beobachtet, das „vom Gas gehen“ beim hochschalten (egal ob manuell oder automatisch) ist kontraproduktiv, da die TCU dadurch falsche Informationen erhält. Die Gassteuerung wird beim schalten ja von der TCU übernommen.
Das ESG6 System ist auch eher ungeeignet um sehr untertourig zu fahren.
Ganz im Gegenteil, das „F1“ System ist für Sportwagen entwickelt worden.

Die regelmäßig angebotenen „Updates“ sind zu 99% völlig unsinnig, zudem sind bei eingen dieser Updates lediglich die Versionsnummern geändert, die eigentliche Software aber zu 100% identisch. Ein Schelm wer böses dabei denkt… So kann man Anbieter freier Diagnosesoftware auch „austricksen“, da aktive Diagnosen unmöglich sind, weil die Software angeblich nicht kompatibel ist.
Warum geht es aber nach dem Update auf einmal für ein paar Tage??? Nun, ganz einfach, nach einem Update wird ein Reset ausgeführt und alles auf Werkseinstellung gebracht an der TCU etc. Sobald die Selbstadaption wieder erfasst ist, geht das Spiel von vorne los…

Bei bislang allen Kunden war der Diagnoseparameter „Einstellung Schaltung“ sowie „Einstellung Kupplung“ mit „nicht ausgeführt“ oder „unzureichend“ hinterlegt bei der Eingangsdiagnose. Somit wundert uns NICHTS!
Und in wirklich jedem Fahrzeug war das falsche Öl in der Schaltung! Ein „normales“ Getriebeöl hat in einer Schalthydraulik NICHTS aber auch GAR NICHTS verloren.
Ebenso sind reine Automatikgetriebeöle (ATF) kontraproduktiv.
Alle diese „falschen“ Öle haben Additive zur „Reibbeständigkeit“, diese sind in einer rein hydraulischen Anlage wie eben dem ESG6 oder jeder anderen „F1“ Schaltung völlig nutzlos und sogar schädlich. In rein hydraulischen Anlagen ist eine reine Druckbeständigkeit gefragt! Je nach System der „F1“ liegen Drücke von 40-80bar vor!!!

Außerdem sind bei den meisten Fahrzeugen mit ESG6 die Fahrzeugbatterien zu schwach!
Zum „starten“ reichen die allemal, nur die Spannungsspitzen während des Schaltvorgangs sind unzureichend gepuffert.

Also…. eine Wartung und korrekte Einstellung und Diagnose der ESG6 ist immer sinnvoll.

Sollten sie Fragen haben, oder einen Termin vereinbaren wollen, kontaktieren sie uns bitte.

Mit besten Grüßen

Ihre Firma Bellmann – F1-Hydraulik.de

 

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