da wir immer wieder Anfragen haben, wie man eine Störung vom EDiff (Ventil, etc.) zu Störungen in der eigentlichen F1 Hydraulik eingrenzen kann, hier nun ein paar Diagnoseansätze dazu.
Meist beginnt es beim F430 damit, das die Hydraulikpumpe zu oft anspringt, sobald der Motor läuft. Noch zeigt das System selbst aber keine Fehler und läuft soweit tadellos.
Für Leute ohne Diagnosesystem daher nicht so leicht zu erkennen, da man ja bei laufendem Motor auch die Pumpe nicht wirklich hört.
Bemerkt man also das die Hydraulikpumpe mit laufendem Motor (Getriebe auf „N“) ständig anläuft um wieder den Druck aufzubauen, liegt es nahe das dieses leidige EDiff Ventil nicht mehr so mitspielt wie es sollte. Das EDiff System ist NUR bei laufendem Motor aktiv! Also macht man direkt die Gegenprobe bei stehendem Motor. Hält bei ausgeschaltetem Motor das System den Druck um vieles länger, der Druckabfall wesentlich geringer ist usw., dann kann man dies direkt auf das EDiff Ventil eingrenzen.
Ist der Druckabfall bei stehendem Motor in etwa gleich zum laufenden Motor, dann liegt es 100%ig NICHT am EDiff sondern an einem altersschwachen Druckspeicher.
Kann man die Diagnose (ohne Diagnosegerät) soweit eingrenzen besteht natürlich auch Handlungsbedarf. Hier sollte man natürlich nicht auf jedes „Schauermärchen“ hören was oft erzählt wird… 😉
Erstmal macht man mit Diagnose eine Druckverlaufsprüfung und tauscht ggf das EDiff Ventil. Sollten sich beim Ausbau am Siebträger vom Ventil „Gummiähnliche“ Partikel befinden, so hat man das bekannte Problem mit sich auflösenden EDiff Schläuchen… (Gibts bei uns zu kaufen…) Was übrigens dazu führt das der „Dreck“ am Siebträger das Ventil „hängen“ lässt, dieses also offen ist obwohl eigentlich geschlossen.
Deswegen der hohe Druckabfall bei laufendem Motor.
Kann man dies soweit eingrenzen, EDiff Ventil tauschen (lassen) und ggf. neue Schläuche besorgen.
Sonst brennt irgendwann die Pumpe durch und auch das eigentliche mechanische Differential kann schaden nehmen.
Bei Fehlern vom Drucksensor am EDiff hinterlegt das System eigentlich sichere Fehler. Der Druck wird ja mit dem Öldrucksensor an der PowerUnit der F1 über die Steuergeräte abgeglichen. Sobald da Differenzen auftreten kommt sofort „SlowDown“ (gelb) bzw. EDiff Fehler
Übrigens geht das EDiff Ventil auch kaputt, wenn es beim Einbau zu fest angezogen wird. (max. 15Nm!)
Im anderen Fall, wo das eigentliche Diff sperrt obwohl es offen sein müsste und kein Druckabfall (außer Wert) zu beobachten ist, hängt meist das Diff selbst bzw. sind die Lamellen verklebt (altes Getriebeöl?) Dies bringt aber immer den SlowDown Fehler (gelb) und in der Diagnose sind entsprechende Fehler hinterlegt.
Erkennt man die ersten Anzeichen nicht kann dies eben leider zu teuren Reparaturen führen. Fragen dazu? Einfach mailen oder anrufen bzw. vorbei kommen…